dann hat Deutschland die Grippe. Das muss man nicht so sehen, gilt aber nach einhelliger Meinung so. Um so bedrohlicher wirkte die Ankündigung von Ford und Opel, die Fließbänder einige Tage stehen zu lassen aufgrund des Absatzeinbruches als Folge der Finanzkrise.
Dazu passt die heutige Veröffentlichung der EU-Kommission: Vorraussichtlich keinerlei Wachstum des Brutto-Inlands-Produktes (BIP) für Deutschland 2009.
Was dazu nicht passt: Die IG Metall kündigt Warnstreiks an in der Metall- und Elektroindustrie. Und ausgerechnet bei Audi, einem Automobilbauer, wird damit angefangen. Das Ziel sind 8% mehr Lohn.
Wie passt das zusammen? Kurzarbeit wirft immer ein schlechtes Licht auf ein Unternehmen. Streiks hingegen werden nicht mehr als Bedrohung wahrgenommen. Aus Unternehmenssicht sind die Folgen identisch: die Produktion steht, kein Lohn geht an die Belegschaft. Beim Streik allerdings erhalten die Angestellten trotzdem Geld von der Gewerkschaft, und profiliert sich wieder mal. So seltsam es klingt: aktuell ist ein Streik eine Win-Win-Situation für Unternehmer und Gewerkschaften.
Ja, seltsame Interpretation, ich weiß.